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IOTOP

29. März 2018

Das Web ist ein Dschungel. Aber nicht erst seit gestern.

Aber nicht erst seit gestern. Und überhaupt: Was heißt das schon? Dass das Internet groß ist und vielseitig, gefährlich und voller Feinde? Vielleicht heißt das nur, dass im Web Gesetze gelten, die wir aus der Wildnis kennen, aus Biologie und Evolution.

Das zumindest ist der Grundgedanke der Iotopie – einem Modell vom Internet als Ökosystem. Noch nie gehört? Dabei wurde das Iotop schon 2004 als Diplomarbeit veröffentlicht. Im selben Jahr wurde Facebook gegründet und Twitter zwei Jahre später, der Begriff »Web 2.0« wurde ein Jahr zuvor zum ersten Mal in der Zeitschrift CIO erwähnt.

Für die Iotopie ist das Internet ein Lebensraum im Sinne eines Biotops, wie man es in der Ökologie versteht. Per Definition ein »von der Umwelt abgegrenzter, relativ einheitlich gestalteter Lebensraum, z. B. Wiese, Moor, See« (Brockhaus). Die Größe ist dabei höchst variabel. Ein Biotop kann eine Klimazone sein, ein Landstrich oder ein Baum. So kann es natürlich Biotope innerhalb eines Biotops geben. Die Regeln und Rollen in einem Biotop sind aber gleich.

Jeder Lebensraum hat Produzenten, Konsumenten und Destruenten. Sie erfüllen im Biotop die Aufgabe Biomasse zu produzieren, zu verbrauchen oder abzubauen. Und Biomasse ist der Grundbaustein im Ökosystem. Genauso verhält es sich im Iotop. Auch hier findet man Destruenten, Pro- und Konsumenten. Nur geht es nicht um Biomasse, sondern um Information. Das ist der Rohstoff im Ökosystem Internet. Und Aufmerksamkeit ist die Währung, um den die Lebensformen des Iotop (die Ioformen) ringen. Aufmerksamkeit bedeutet Überleben. Je mehr Aufmerksamkeit ich bekomme, desto erfolgreicher bin ich im Iotop. Bleibt das Interesse aus, vergeht auch meine Daseinsberechtigung.

 

Die Iotopie ist geprägt von Information als Grundbaustein und Aufmerksamkeit als Nahrungsmittel, vom Zusammenspiel seiner Ioformen und deren Funktion als Erzeuger, Verbraucher oder Vernichter von Information. Dabei ist ein Iotop ebenso abhängig von technischen Entwicklungen – so wie es ein Biotop von geologischen oder meteorologischen Entwicklungen ist – wie von der Psychologie seiner Bewohner – so wie ein Biotop beeinflusst wird von den Lebewesen, die es formen.
Aber wozu braucht man nun diese zusätzliche Abstraktionsebene als Designer, Marketer oder Vertriebler? Vielleicht um sich einen neuen Blickwinkel auf seine eigene Arbeit zu erlauben, auf seine eigene Vorstellung von den Mechanismen des Web. Vielleicht ist es ein erfrischender Gedanke, seine Website weniger als günstig produzierte Produktinformation zu sehen oder als Broschüre mit Rückkanal. Sondern eher als Garten, der attraktiv und effektiv sein muss, in dem verschiedenen Interessen aufeinander treffen, die konkurrieren oder kooperieren können, parasitär oder symbiotisch. Ein Garten, der sich wandelt und in einer dynamischen Umgebung Bestand haben muss.

Übrigens:
Der Name »iotop« ist ein Hybrid aus dem Wort »Biotop« und den Buchstaben »i« und »o«, welche für 1 und 0 als kleinste digitale Einheit stehen.

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