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KLICK.. BWWWWWWWW.. KLACK.. – Das angenehme Geräusch von Arbeit, die sich mal wieder von selbst erledigt hat.
Wovon ich hier rede ist eine selbstgebaute automatische Gießanlage für den hauseigenen Kräutergarten, oder viel mehr einem Relais, das eine Wasserpumpe an- und wieder ausschaltet.
Pflanzen. Ja genau – Pflanzen.
Wer freut sich nicht über ein bisschen Grün in und um die eigenen vier Wände?
Pflanzen haben ja bekanntlich nur Vorteile… Bessere Luft… Senken das Stresslevel… und einen gewissen Charme besitzt die (lebendige) Deko ja auch!
Aber viele Pflanzen sind nicht nur als Deko gut! Tomaten, Salat, etc. anzubauen kann auch mal den Weg zum Supermarkt ersparen, oder zumindest hinauszögern. Warum also nicht ein paar genießbare Pflanzen oder Kräuter anbauen?
Gesagt. Getan.
Nun so schön und gut – die Pflänzchen wurden angeschafft und liebgewonnen. Ich für meinen Teil habe meinen Basilikum zumindest ganz gern. Aber was tun, wenn man sich mal eine Weile nicht um das Grünzeug kümmern kann?
Klar, man könnte Nachbarn, Familie, Freunde oder sonst wen fragen. Oder man erweitert sein noch nicht ganz so smartes Home um eine automatische Gießanlage. *good idea*
Dann erfreut sich auch das Entwicklerherz mal wieder an einer netten kleinen Beschäftigung.
Und wie macht man sowas?
Ach, ganz easy – Fertige Anlage im Baumarkt kaufen, anschalten, fertig!
Denkste.. Wär doch viel zu einfach! :p
Was braucht man?
Vorweg: Ob man wirklich alle dieser Teile braucht, sei dahingestellt.
Also erstmal shoppen: (Die Teileliste bezieht sich auf ein System mit 4 Pflanzen)
Raspberri Pi mit Stromanschluss | 3,5“ Touchscreen |
4 Tauchpumpen (5V, 6mm Außendurchmesser) | 4 Kanal Relais (DC 5V) |
Jumperkabel | Breadboard |
Luftschlauch (10 Meter, 6mm Innendurchmesser) | Schrumpfschläuche (Mit massig Kleber) |
Kabel, 8-Polig | AC/DC Wandler für die Steckdose (3-12V, 2A) |
3- & 5-Wege Elektroklemmen |
Die Vorbereitung
Zunächst wird das Display an den Raspberry Pi angeschlossen und eingerichtet. Wie das geht, steht in der jeweiligen Packungsbeilage und wird daher nicht weiter beschrieben 😉
Allerdings benötigen wir für das Interface noch die Bibliothek eel.
Anschließend werden die Pumpen über das Relais an Analog-Pins angeschlossen, um diese mit Hilfe der RPi GPIO Bibliothek ein- und ausschalten zu können.
Das Relais wird extern mit 5V durch den AC/DC-Wandler mit Strom beliefert.
Der Kabelsalat
Also gut. Alles ist angeschlossen und die ersten Zeilen Code sind bereit zu offenbaren, ob alles richtig gemacht wurde.
Uuuuund? Check ✔
Da die Schaltung und das Display dann doch etwas weiter weg stehen sollen, als die Kabel der Pumpen lang sind, werden die Kabel der Pumpen verlängert.
Hier kommen die Schrumpfschläuche ins Spiel – Wir wollen ja keinen Kurzschluss.
Damit kann alles verlötet und wasserdicht gemacht werden.
Damit die Kabel letztlich nicht irgendwo offen herumliegen, habe ich mir eine kleine Holzkiste besorgt.
Ich finde, jetzt sieht es nicht mehr so chaotisch aus.
Das Display
Um eine angenehmere Benutzeroberfläche zu erzeugen (und auch einfach, weil es der innere Entwickler so will) wurde der Ablauf und sämtliche Logik mit Hilfe von HTML, CSS und JavaScript erstellt.
Damit hat man alle Möglichkeiten, die man auch bei der Erstellung von Websites für sich Nutzen kann und mit Hilfe der Python Bibliothek eel lassen sich die Pumpen der Gießanlage durch das Web-Interface steuern.
Für jede Pflanze gibt es einen Knopf, um die jeweilige Pumpe manuell zu starten, einen Schalter für die Gießautomatik, welche alle 24 Stunden alle Pflanzen einmal gießt und einen Knopf um Einstellungen wie die Gießdauer zu verändern.
Resümee - War´s das wert?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Gießanlage definitiv Vorteile mit sich bringt.
Allerdings war der Gesamtpreis für diese kleine Gießanlage dann doch nicht ganz ohne… Muss jeder für sich entscheiden.
Bleiben wir also einfach bei einem entschlossenen vielleicht. 😉
In diesem Sinne – Frohes Gärtnern 😉
Hier noch ein paar Bilder der fertigen Gießanlage: