Web-Designer vs. UI/UX Designer, Web Developer, Web Content Strategist, Information Technician, Product Manager, Customer Service Representative, SEO Specialist
Das Web ist erwachsen geworden. Was früher ein Webdesigner war, ist heute ein Content-Strategist, Information-Architect, UX-Designer, Frontend- oder Backend Developer. Unternehmen investieren zunehmend online und verlassen sich selbstverständlich auf das Internet als Haupt-Kommunikationsmedium. Längst wird die dritte industrielle Revolution ausgerufen. Das Web-Development ist eine ernstzunehmende Disziplin.
Das Skillset erweitert sich ständig und die Web-Design-Community arbeitet stetig an Lösungen, den Entwicklungsprozess zu vereinfachen. Es wird also gleichzeitig einfacher und komplizierter. Wir befinden uns gewissermaßen in einem Wettrennen zwischen Anforderung und Automatisierung.
Position der digitalen Medien im Kanal-Mix.
Umsatz im Markt »Digitale Werbung« weltweit:
2015: ca. 150.000 Mio.
2017: ca. 205.000 Mio.
2021 (Prognose): ca. 300.000 Mio.
Quelle: statistica.com
Die digitalen Kanäle setzen ihr stetiges Wachstum fort. Hier sind die Entwicklungspotentiale am größten, die Konkurrenz am schärfsten. Wo die Produkte immer vergleichbarer werden, machen die weichen Qualitäten den Unterschied. Kundennähe, Erreichbarkeit, Transparenz, Ehrlichkeit – alles zunehmend wichtige Erfolgsfaktoren, die sich fast ausschließlich in digitalen Medien abspielen.
Und es zeigt sich eine auffällige Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Kunden und der Bereitschaft der Unternehmen, damit zu arbeiten. Für den Kunden sind die digitalen Medien oft die direkteste Schnittstelle zu einer Marke. Neben dem eigentlichen Produkt, sind sie der Haupt-Berührungspunkt von Käufer und Marke. Dass sich ein Unternehmen nicht ebenso viel Mühe mit ihm als Kunden gibt wie mit dessen Produkten, ist für ihn nicht verständlich.
Many companies pay lip service to user centric design, but the harsh truth is that without business transformation, most will fail to satisfy their users
Customer first
Neben den technischen Entwicklungen ist klar, dass das Internet das Gesicht von Kommunikation nachhaltig verändert hat. Unsere Erwartung an Kommunikation hat sich weiterentwickelt. Freemium, Content-Marketing, Brand-Personality und Open-Source verlangen Veränderung in der Unternehmenskultur. User-centric Design als Mindset zeigt sich als große Herausforderung bei etablierten Unternehmen.
Viele Start-Ups entwickeln ein Produkt im Hinblick auf Nutzerakzeptanz, auf das Potential sich gegen Marktkonkurrenz zu behaupten, sie bestenfalls zu überflügeln. An ein Return on Investment, eine Monetarisierungsstrategie, wird oft erst im zweiten Schritt gedacht.
Diese Vorgehen eignet sich natürlich sicher nicht für alle Unternehmen. Der deutsche Mittelstand wird andere Gewohnheiten haben und für ein bestehendes Unternehmen, mit all seinen Verpflichtungen, ist es natürlich schwieriger ein solches finanzielles Risiko einzugehen, als es vielleicht für ein unabhängiges Zwei-Mann-Unternehmen ist.
Und trotzdem macht das User-centric-Design den Unterschied, ob ein Produkt, eine Website, ein Service – kurz gesagt: die Kommunikation – funktioniert oder nicht. Das höchste disruptive Potential einer Marke geht heute von seiner User-Acceptance aus.
Wenn der User nicht zur Marke kommt, muss die Marke zum User gehen
Big ≠ Cool
Seit der Jahrtausendwende hat die Konfusion des Mittelstandes über die sozialen Medien kaum nachgelassen. Sie stellen alles in Frage, was einem gut geführten Unternehmen wichtig ist – allem voran: Kontrolle. Social Media liebt den Hype. Wenn eine Plattform zu mainstream wird, entfernen sich die User. Große Plattformen mit hoher Marktdurchdringung sind attraktiv, wenn man auf klassische Werbeformen setzt. Aber hip ist anders. Die neuen Player stellen sich absichtlich gegen die Konventionen, lassen Inhalte nach 24 Stunden einfach verschwinden und zeigen nicht einmal wichtige Marketing-Kennzahlen wie Fans und Likes. Und plötzlich wird das auch gar nicht mehr so wichtig. Plötzlich ist es wichtiger dahin zu gehen, wo die Zielgruppe ist. Plötzlich wird der Charakter der Marke zur Messlatte, auf welchen Plattformen sich eine Investition lohnt und nicht nur die Anzahl der Nutzer dort.
Was uns am Web interessiert ist zugleich seine größte Herausforderung: der Wandel.
Das Web ist nicht nur das Internet
Wir betrachten im Web nicht nur die technischen und ästhetischen Veränderungen von Webseiten. Wie in keinem einem anderen Medium ist es hier wichtig den Überblick zu behalten. Technische Entwicklungen feuern die neuen Trends ständig an. Einmal wird das Ende der Website ausgerufen, ein anderes mal werden Chat-Bots zur Zukunft des Webs erklärt.
Was uns am Web interessiert ist zugleich seine größte Herausforderung: der Wandel. Und dann die Frage: Wo ist der Sinn, wo ist der Hebel für die Marke? Selbstverständlich sind wir Nerds, die sich über cleveren Code genauso freuen wie über ein gutes Design. Natürlich mögen wir die technische Komponente und die immer neuen Möglichkeiten. Vor allem aber ist das Web für uns eine Interaktionsplattform, die ihre Chancen täglich neu beweist.